17.7.: von Littlehampton nach Rye

Wir müssen aus Littlehampton spätestens 3 Stunden nach dem Hochwasser rausfahren, da anschließend der Wasserstand zu gering ist.

Hochwasser ist nachts gegen 3:00 Uhr. D.h. um 5:00 Uhr aufstehen, damit wir um 6:00 Uhr losfahren können.

Das Sommermärchen England setzt sich fort. Jetzt bin ich über 2 Monate unterwegs und hatte in der Zeit vielleicht 2 Stunden Regen. Warum auch immer das so ist wie es ist, ich will mich nicht beschweren.

Rauschefahrt
Auf diesem Bild zeigt der Geschindigkeitsmesser über 8 Knoten an. Als Maximalwert konnte ich über 10 Knoten beobachten.

Der Tag wird wunderschön und nebenbei der bisher schnellste Segeltag dieser Tour. Die Tide und der Wind sind heute unsere besten Freunde. Die Anzeige SOG (speed over ground) misst per GPS die Geschwindigkeit.

Regelmäßig liegt diese über 7 Knoten. In der Spitze werden 10 Knoten angezeigt, eine Geschwindigkeit, die das Boot allein durch den Wind nie erreichen kann.

Außerdem haben wir am Vormittag zum 2. Mal auf dieser Reise den 0ten Längengrad übersegelt, und zwar zwischen Brighton und Beachy Head. Dafür stehen sich viele Urlauber in Greenwich schon mal die Füße platt.

Tolle Landschaften ziehen an uns vorbei.

Ein Segeltag zum schwärmen entschädigt manche Mühe, die mit dieser Reise verbunden ist.

Wir hatten uns in der Vorbereitung für diesen Tag Rye als Zwischenetappe ausgesucht, um am Folgetag von dort bis Calais den Canal zu queren. Da auch dieser Hafen trocken fällt, rufen wir frühzeitig beim Hafenmeister in Rye an. Platz wird für unser Svhiff vorhanden sein, aber wir müssen bis 16:00 Uhr an diesem Tag eintreffen, um mit ausrrichendem Wasser den Hafen erreichen zu können. 17.00 Uhr könnte zu spät sein.

Zum Glück kommen wir schnell voran. Sinnvolle Alternativen zu diesem Ziel gab es kaum.

Noch nicht Dover, aber geologisch wohl die gleiche Formation.

Um 19:15 Uhr erreichen wir unser Ziek und können im Stadthafen von Rye an der Hafenmole anlegen.

Unser nächtlicher Liegeplatz an der Hafenmole von Rye kurz nach der Ankunft.

Und so sah unser Liegeplatz nach dem Stadtspaziergang aus:

Der Hafen von Rye fällt komplett trocken. Der Untergrund ist matschig und deshalb auch für Einkieler geeignet.

18.7.: von Rye nach Calais

Am morgen müssen wir bis spätestens 6:00 Uhr ablegen, um ausreichend Wasser im Kanal zum Meer vorzufinden.

Die morgentliche Fahrt durch diesen morbiden Hafenzugang ist phantatisch.

Früh morgens nach dem Ablegen in Rye.

In Rye wirkt viekes improvisiert und aneinander gestückelt. Der trocken fallende Rand des Flusses, der zum Meer hin als Kanal begradigt ist, wirkt mitunter wie ein Schrottplatz für verwaiste Boote.

Der Zugang nach Rye wirkt morbide.Hoffentlich ist das Kernkraftwerk am Meer neben dem Zugang besser organisiert.
Hier verfällt ein ehemaliger Traum.

Der Zugangskanal ist von vielen unterschiedlichen Vögeln bevölkert. Seehunde lassen es sich auf dem schlammigen Untergrund gut gehen.

Werden die Menschen hier überhaupt noch gebraucht?

Die Tour nach Calais ist spannend, da wir den Ärmelkanal überqueren müssen. Mittendurch läuft ein Verkehrstrennungsgebiet, d.h. müssen den Kanal im 90Grad Winkel queren.

Hierbei ist das AIS System mal wieder hilfreich. Es zeigt u.a. die Geschwindigkeit der Schiffe sowie mögliche Kollisionspunkte an.

Die Sicht ist klar. Mit Augenmaß und den AIS Daten lässt sich einigermaßen gut beurteilen, durch welche Lücke der Schiffskolonne wir uns durchmogeln können.

Es ist an diesem Vormittag nicht viel los auf dem Kanal. Außerdem haben wir guten Wind, sodass wir den Kanal zur anderen Seite schnell queren können.

Wir klären telefonisch mit der Marina in Calais ab, ob eine Liegeplatz für uns möglich ist und wann die Schwingbrücke öffnet, die den inneren Hafen vom äußeren Hafen trennt.

Das timing passt perfekt zu unserer Reisegeschwindigkeit. Vor der Marina müssen wir nur kurz auf die Brückenöffnung warten.

Abends gehen wir dann die Stadt Calais erkunden.

Eine Lichtinstallation in Calais.
Mir gefällt diese Lichtinstallation gut.

Uns gefällt Calais so gut, dass wir am nächsten Tag ausschlafen wollen und erst die nachmittägliche Brückenöffnung für die Weiterreise nutzen möchten.