Einige Highlights zur Tour – links zum mentalen Mitsegeln

Die Tour um England, durch Schottland und über die Scilly Inseln zurück durch den Kanal, über Amsterdam und das IJsselmeer bietet neben dem zu erwartenden feuchten englischem Wetter einige Highlights und Herausforderungen, die sich mir erst im Laufe der Planung erschlossen haben. Einige Herausforderungen meide ich, will sie aber dennoch erwähnen, vielleicht nehme andere Segler diese Herausforderungen an.

Quer durch Schottland führt der Caledonian Kanal von Inverness nach Fort William. Viele Schleusen und wunderschöne Landschaften erwarten uns:
https://www.scottishcanals.co.uk/canals/caledonian-canal/

Wir passieren die inneren Hebriden und werden voraussichtlich den Crinan Kanal ansteuern und passieren.  https://www.scottishcanals.co.uk/canals/crinan-canal/

Die Seestraße von Corryvreckan versuchen wir zu vermeiden. Sie liegt zwischen den Inseln Jura und Scarba. Wer wissen will, warum ich da nicht soo gerne entlangfahre, schaut sich diese Videos an: https://youtu.be/U5SKPVPIZ3I

In der Umgebung wohnte George Orwell und stellte sein Werk 1984 fertig. Er entkam  knapp dem Whirlpool von Corryvreckan. Kein Wunder, dass er dabei eine düstere Vision der Zukunft entwickelte …

Ein tolles 3d Modell das Strudels findet sich hier: https://youtu.be/aEehfAvvvFY

Es soll vor allem während der Springflut gefährlich sein. Man kann das Naturspektakel auch als touristische Sensation inszenieren: https://youtu.be/vbnCgoTVyes

Ebenso will ich die Passage zwischen Anglesey und dem Festland meiden. Da strudelt das Wasser in einer sehr engen felsigen Passage. Nur während 45 Minuten um das Hochwasser herum hat man eine Chance, diese Passage gut zu überstehen. Das können dann mal ambitioniertere Segler machen. Denke ich mir zu Beginn meiner Planungen. Hinterher gibt es doch gute Gründe, diese Passage zu nutzen, was bei guter Vorbereitung auch problemlos möglich ist.

Um so mehr freue ich mich auf die die Scilly Inseln auf dem Rückweg von Wales. Die 140 Inseln liegen im Golfstrom ca. 30 Seemeilen vor Lands End im Atlantik. Sie gehören zur Grafschaft Cornwall. 6 der Inseln sind bewohnt. Durch den Golfstrom gibt es ein sehr moderates Klima, Palmen und fast eine fast karibische Anmutung von türkisfarbenen Küsten und weißen Sandstränden:

https://www.visitislesofscilly.com

5.7. – 7.7.: von Padstow zu den Scilly Islands

In Padstow legen wir um 9:15 Uhr Ortszeit mit Öffnen des Hafengates ab. Wir haben eine Strecke von ca. 75 Seemeilen vor uns.

Der Wind ist mit 2-3 Windstärken nicht ausreichend, um unsere geplante Reisegeschwindigkeit von 4-5 Knoten pro Stunde zu erreichen. Hierzu müssen wir den Motor fast ganztägig mitlaufen lassen.

Kurz vor Verlassen des küstennahen Gewässers und nahe an Land’s End.

Die Reise verläuft ruhig und ohne besondere Herausforderungen. Wir müssen ein großes Verkehrstrennungsgebiet durchqueren. Zum Glück sind hier nur wenige Berufsschiffe unterwegs.

Das Ankommen auf den Scilly Inseln wird nochmal spannend, da wir erst nach Mitternacht ankommen können. Eine frühere Abfahrt war nicht möglich, da das Hafentor abhängig von den Gezeiten erst nach 9:00 Uhr öffnete.

Als Ziel hatte uns der Hafenmeister aus Aberystwyth eine Ankerbucht zwischen den Inseln St. Agnes und Gugh empfohlen.

Bei der Anreise im Dunkeln müssen wir uns auf die Qualität des aktuellen elektronischen Kartenmaterials verlassen. Das klappt aber ganz gut und der neue gut ablesbare Tiefenmesser unterstützt die nächtliche Navigation durch uns unbekannte Gewässer.

In der Bucht haben sich bereits etliche Schiffe versammelt, die mit ihren Ankerlichtern uns den Überblick verschaffen, wo noch Platz für die Zero ist.

Um 0:30 Uhr können wir den Anker setzen und uns erschöpft von diesem langen Segeltag in unsere Kojen zurück ziehen.

Unsere Ankerbucht zwische den Inseln St. Agnes und Gugh.

Für die kommenden Tage ist am südwestlichsten Punkt unserer Reise Entspannung angesagt.

Zu den Landgängen nutzen wir das Dingi. Das sieht von außen bestimmt lustig aus, wenn 2 ältere Herren sich in das knall rote Gummiboot quetschen um mit 2 Stechpaddeln an Land zu kommen.

Unser Transporter zum Land.

Die uns empfohlene Bucht trennt die beiden Inseln St. Agnes und Gugh. Bei Ebbe sind sie über eine Sandbank verbunden, bei Flut muss man durchs Wasser waten.

Um die Scilly Inseln herum gibt es etliche Buchten, die zum Ankern oder auch zum Baden einladen.

Die Inseln laden zum Wandern ein. Das Klima ist durch den Golfstrom geprägt. Hier machen Engländer Urlaub, die sich das leisten können. In Deutschland sind die Inseln allenfalls eingefleischten Seglern bekannt. Aus meinem Bekanntenkreis hatte niemand von diesem Kleinod gehört.

Das liegt sicherlich daran, dass die Inseln von Deutschland aus nur schwer zu erreichen sind. Das knappe Angebot an Unterkünften wird durch den brittischen Binnenmarkt komplett ausgebucht. Wozu da also in Deutschland die Inseln bekannter machen?

Die Scilly Inseln sind der südwestlichste Punkt der Segelreise und auch der landschaftlich schönste Punkt.

Palmen in England.

Privat angebotenes Gemüse. Die Katze steht wohl nicht zum Verkauf.

Die Sandbank verbindet die beiden Inseln St.Agnes und Gugh.

Türkisfarbenes Wasser findet sich an vielen Stränden.

Palmen auf den Scilly Islands.