Bald gehts ins Wasser!

Nachdem der lange Winter sich endgültig verabschiedet hat, ließ sich endlich auch mit Farben und Dichtmaterial am Schiff arbeiten. Nunmehr sind folgende Dinge auch durch die tatkräftige Unterstützung von Ralf erledigt :

  • Das AIS Gerät ist installiert, jedenfalls der Stromanschluss sowie der Antennenanschluss; nach langem Suchen habe ich einen Adapter gefunden, der das Format des Antennenkabels (N-Buchse) aufnimmt und an einen PL-Stecker für das AIS System adaptiert. Im Bootshandel habe ich den Adapter nicht erhalten, hier gab es Work Arrounds von N-Buchse auf PL-Stecker in Verbindung mit einem PL-Buchse-PL-Buchse Apater und einem Kabel PL-Stecker – PL-Stecker. Alles dreimal überflüssige Schnittstellen.
    Es fehlt jetzt noch die NMEA Verbindung zum Kartenplotter. Diese ist aber schon gut vorbereitet, sodass mit 2 einfachen Drähten eine Verbindung hergestellt werden kann.
  • Der neue Relingsdraht ist hergestellt und braucht nur noch eingebaut zu werden. Die Preise hierfür schwankten zwischen 150 € und 280 €. Einige Anbieter versuchen, Apothekerpreise durchzusetzen. Ich wußte, dass der Relingsdraht mit 10 Tonnen eingepresst werden musste. Dabei hatte ich mir mit viel Respekt eine riesige Presse mit großen Walzen vorgestellt, eher im Format einer großen Landmaschine. Die sogenannte Presse passte auf einen schmalen Arbeitstisch, per Muskelkraft wurde über einen Hebel Öl in einen Kolben gedrückt, der das vorbereitete Kabel mit Endstück durch 2 kleine Walzen durchzog.
  • Die Püttinge wurden mit einer handelsüblichen Dichtmasse abgedichtet. Eine Kartusche hiervon war viel zu viel (eine kleinere Portion wäre ausreichend gewesen), mit dem teuren Primer hätten man Püttinge für mindestens 10 Boote vorbereiten können. Ablaufdatum: September 2018.
  • Am Kiel wurden vorne leichte Riefen ausgebessert.
  • Das Antifouling ist aufgebracht.

Am Freitag, den 13. April (ich bin nicht abergläubig) kommt das Schiff endlich ins Wasser! Dann kommt der Segelmacher, um die Maße der neuen Genua vor Ort am Schiff festzulegen. Danach sind noch folgende Tätigkeiten offen:

  • Ölwechsel
  • Ölfilterwechsel
  • Dieselfilterwechsel
  • eventuell Opferanoden im primären Kühlkreislauf erneuern
  • den Geber des Tiefenmessers am Schiff einlaminieren
  • im Schrank vorne die Aufnahme der Wanten im Bootsrumpf mit GFK unterstützen
  • im Schrank eine Innenverkleidung erneuern
  • das Schiff staubsaugen und die Polster reinigen
  • den neuen Feuerlöscher und die Löschdecke installieren (der alte Feuerlöscher war breits 1991 abgelaufen …)
  • die Halterung des robusten tablets montieren
  • die Verbindung von AIS und Plotter herstellen
  • die Konfiguration des Routers in Verbindung mit dem WLan und den Karten tablets erstellen

Bei solch einem Schiff ist immer was zu tun …

Aber ich freue mich auf den nahenden Abreisetermin!

Schiff ins Wasser

Nun ist es soweit – das Schiff ist im Wasser.

Bei kalten Temperaturen wurde das Schiff von der Halle in den Stadthafen von Schleswig geschleppt

Die Zero auf dem Weg zum Schleswiger Stadthafen.

und dort am Freitag, den 13. April ins Wasser gesetzt. Es ist alles ganz unkompliziert gelaufen.

Hier kommt das Schiff an den Haken.
Jetzt ganz vorsichtig …
Jetzt fehlt nur noch der Geber für den Windmesser.

Nach dem Mast setzen kam der Segelmacher, um Maß für die neue Genua zu nehmen. Diese soll in 2 Wochen fertig sein.

Mit Schrecken habe ich heute gelesen, dass die Brücke von Lindaunis mal wieder gesperrt wird. Wenns denn stimmt, soll sie am 5. Mai ab 21:00 Uhr wieder öffnen. Das würde passen, weil es am 6. Mai dann losgehen soll …

 

 

Einige Highlights zur Tour – links zum mentalen Mitsegeln

Die Tour um England, durch Schottland und über die Scilly Inseln zurück durch den Kanal, über Amsterdam und das IJsselmeer bietet neben dem zu erwartenden feuchten englischem Wetter einige Highlights und Herausforderungen, die sich mir erst im Laufe der Planung erschlossen haben. Einige Herausforderungen meide ich, will sie aber dennoch erwähnen, vielleicht nehme andere Segler diese Herausforderungen an.

Quer durch Schottland führt der Caledonian Kanal von Inverness nach Fort William. Viele Schleusen und wunderschöne Landschaften erwarten uns:
https://www.scottishcanals.co.uk/canals/caledonian-canal/

Wir passieren die inneren Hebriden und werden voraussichtlich den Crinan Kanal ansteuern und passieren.  https://www.scottishcanals.co.uk/canals/crinan-canal/

Die Seestraße von Corryvreckan versuchen wir zu vermeiden. Sie liegt zwischen den Inseln Jura und Scarba. Wer wissen will, warum ich da nicht soo gerne entlangfahre, schaut sich diese Videos an: https://youtu.be/U5SKPVPIZ3I

In der Umgebung wohnte George Orwell und stellte sein Werk 1984 fertig. Er entkam  knapp dem Whirlpool von Corryvreckan. Kein Wunder, dass er dabei eine düstere Vision der Zukunft entwickelte …

Ein tolles 3d Modell das Strudels findet sich hier: https://youtu.be/aEehfAvvvFY

Es soll vor allem während der Springflut gefährlich sein. Man kann das Naturspektakel auch als touristische Sensation inszenieren: https://youtu.be/vbnCgoTVyes

Ebenso will ich die Passage zwischen Anglesey und dem Festland meiden. Da strudelt das Wasser in einer sehr engen felsigen Passage. Nur während 45 Minuten um das Hochwasser herum hat man eine Chance, diese Passage gut zu überstehen. Das können dann mal ambitioniertere Segler machen. Denke ich mir zu Beginn meiner Planungen. Hinterher gibt es doch gute Gründe, diese Passage zu nutzen, was bei guter Vorbereitung auch problemlos möglich ist.

Um so mehr freue ich mich auf die die Scilly Inseln auf dem Rückweg von Wales. Die 140 Inseln liegen im Golfstrom ca. 30 Seemeilen vor Lands End im Atlantik. Sie gehören zur Grafschaft Cornwall. 6 der Inseln sind bewohnt. Durch den Golfstrom gibt es ein sehr moderates Klima, Palmen und fast eine fast karibische Anmutung von türkisfarbenen Küsten und weißen Sandstränden:

https://www.visitislesofscilly.com