2.7.: von Fishguard nach Milford Haven

Am morgen stellen wir uns auf eine unruhige und windige Fahrt ein. Die Wetterprognose sagt uns 4 bis 5 Windstärken voraus.

Bei der Hafenausfahrt setzen wir gleich ein Reff in das Großsegel, was bei meinem Schiff zum Glück vom Cockpit aus zu erledigen ist.

Das Meer ist vom kräftigen teils stürmigen Wind in der Nacht noch sehr unruhig. Allerdings gibt es anders als vorausgesagt überhaupt keinen Wind, was die Fahrt nicht einfacher macht.

Vom gesetzten Segel hatten wir uns mehr Stabilität im Boot gewünscht. Jetzt müssen wir das mühsam hochgezogene Großsegel wieder einholen, da es ohne Wind bei dieser Schaukelei nur störend ist.

Jetzt gehts also nur mit Motorkraft die steilen und ca. 3-4 Meter hohen Wellenberge rauf und runter.

Jetzt müssen wir nach Fishguard ein Kap umqueren. Hier werden die ohnehin schon sehr hohen Wellen durch die Tidenströmung angereichert bzw. gekreuzt. Mitunter kommen die Wellen jetzt von mehreren Seiten zugleich.

Die Zero hält sich tapfer und Reinhold steuert an der Pinne mit sichtlichem Wohlgefallen. Diese aufgewühlte See scheint im besser zu bekommen als die vornächtliche Schaukelei in Fishguard Lower Town.

Ich traue mich nicht nach unten ins Schiff, um das heruntergerutschte Mobiltelefon zu holen. So gibt von dieser Szenerie leider kein Foto.

Am Nachmittag ändert sich die Situation schlagartig. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt, laufen die Wellen aus, das Meer kommt zur Ruhe und zugleich beginnt es mächtig zu blasen.

Bei jetzt glatter See und kräftigem Wind kommen wir schnell voran. Im Sund zwischen einer St. David’s vorgelagerten Insel schiebt uns zusätzlich zum aufgefrischten Wind eine starke Strömung durch die enge Passage.

Der Geschwindigkeitsmesser  des Navigationstablets zeigt kurzzeitig eine Geschwindigkeit über Grund von 10 Knoten an. So schnell habe ich die Zero noch nie unterwegs gesehen.

Bereits am frühen Abend erreichen wir Milford Haven. Wir kommen nahezu zum Hochwasser an und können die Schleuse in den Hafen fast ohne Wartezeit nutzen.

Wir genießen die Ruhe im Hafen, die Duschen und ein ordentliches Essen im Hafenrestaurant.

Belgien gewinnt an diesem Abend 3:2 gegen Japan.