19.6.2022: von Neptun’s Staircase nach Oban

Wir planen, möglichst bald durch die große Schleusenanlage Neptun’s Staircase durchzukommen, damit wir auf dem Weg nach Oban noch länger den Strom mit uns haben. Ab 10.12 Uhr läuft in Oban das Wasser ab. Dissen ablaufenden Wasserfluss wollen wir nutzen.

Bei der Schleusenabfertigung gilt die Grundsätze: zuerst die kommerziellen Schiffe, ansonsten die großen Schiffe vor den kleinen Schiffen. In der Schleusenkammer ist es vorne im Regelfall unruhiger, da dort das Wasser in die Schleusenkammer eingelassen wird.

Auf meine Funkanfrage zur Abfertigung hat das Schleusenwärterteam leider nicht reagiert. Ich spreche Peter, der vor uns mit seinem Segelschiff am Ponton liegt, daraufhin an. Peter haben wir schon mehrfach in den Schleusen und an Wartepositionen an Pontons getroffen und uns bereits gut unterhalten. Er schätzt die Situation so ein, dass wir an einem weiter vorne gelegenen Ponton Position einnehmen sollen, um schneller auf geänderte Situationen reagieren zu können. Zugleich bietet er uns seine Hilfe bei der Schleusung an, die wir gerne annehmen.

Dann erfährt Peter, dass das kommerzielle Schiff zuerst durch die erste Schleusenkammer laufen soll, die danach zeitnah für die Hobbysegler bereit gestellt werden kann. Bereits um 8:15 Uhr ist es soweit, dass für uns mit 5 andeen Seglern der Abstieg durch 9 Schleusenkammern von Neptun’s Staircase beginnen kann.

Bei Neptun’s Staircase werden die Boote in der Regel von einem Crewmitglied und einem Schleusenwärter von Schleusenkammer zu Schleusenkammer gezogen. Heute am Sonntag scheint das Team eher schmal besetzt zu sei , sodass sich alle über Peters Hilfe freuen.

Kurze Zeit später ergänzt Martin, der Migsegler von Peter unser Team. Wir unterhalten uns lange und alles geht stressfrei von der Hand.

Maria am Steuer in einer der 29
Schleusrnkammern des Caledonian Canals

Nach etwa 90 Minuten haben wir mit der Hilfe unserer schottischen Seglerbekanntschaften die große Schleusenanlage hinter uns gelassen. In wenigen Kilometern gehts dann noch durch eine Doppelschleuse und anschließend durch die Sealock von Corpach, die den kaledonischen Kanal mit dem offenen Meer verbindet.

Dieses mal müssen wir es ohne fremde Hilfe schaffen. Der Wind hat bereits gut zugelegt und prompt passiert uns in der Sealock das nächste Maleur. Der Schleusenwärter ist gerade an der Backbordseite der Schleuse beschäftigt, als wir einlaufen. Ich bekomme beim Ausstieg wieder nur den vorderen Festmacher zu fassen und leider schiebt der Wind unser Schiff hinten bereits um den fixierten vorderen Festmacher in die Schleusenmitte, bevor ich eingreifen kann. Zum Glück ist unser Schiff nur 8,60m lang und kreist um die Vorderachse haarscharf am gegenüber festgemachten Segler vorbei. Zusammen mit dem herbeigeeilten Schleusenwärter gelingt es uns, die Zero wieder in die richtige Position zu bringen, ohne ein anderes Schhiff zu berühren.

Puh, dass jst nochmal gut gegangen. Der erneute Kontrollverlust über die Zero macht mich nachdenklich.

Dann haben wir es endlich geschafft. Uns trennt jetzt keine Schleuse mehr vom offenen Meer.

Bei 4-5 Bft Windstärken und mit dem Strom segeln wir nach Oban. Um 17.30 Uhr machen wir am mitten in der Stadt gelegenen Nordpier fest.