3.7. – 4.7.: von Milford Haven nach Padstow

Mit der ersten Schleusung um 6:30 Uhr brechen wir auf in Richtung Padstow. Das sind ca. 70 Seemeilen.

Wir wollen den Bristol Channel queren. Zum Vergleich: von Kappeln an der Schlei nach Marstall in Dänemark sind es etwa 25 Seemeilen.

Der Wind steht günstig und dennoch werden wir an diesem Abend den Motor mal wieder 8 Stunden in Betrieb haben.

Über den Bristol Channel nach Padstow.
Auf der Überfahrt nach Padstow.

Während der Fahrt bemerken wir am Nachmittag, dass eine Segellatte das Großsegel durchstoßen hat. Erst einmal wird die Fahrt hierdurch nicht beeinträchtigt.

Links abbiegen? Nein, aber um das durchstoßene Großsegel werden wir uns am Abend kümmern müssen.

Am Nachmittag gibt es einen kurzen aber heftigen Schauer. Außer wenige Stunden in Liverpool hat es auf meiner Segelreise bisher keinen Regen gegeben.

Überreste eines kurzen Regenschauers.

Kurz vor der Hafeneinfahrt nach Padstow löst sich die rechte Hinterwante und schlackert unter Segeln am Boot herum.

Wir nehmen sofort den Druck aus beiden Segeln und holen schnellst möglich einen Ersatzbolzen und -splint aus unserem Lager.

Nach wenigen Minuten ist die Situation bereinigt.

Diese Wante hatte sich gelöst.

Das war vermutlich der ernsteste Zwischenfall, der sich bisher auf dieser Reise ereignet hat. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn unter Last der Mast den Druck der Segel nicht mehr ausgehalten hätte.

Durch diesen Vorfall laufen wir mit etwas Verzögerung im Hafen von  Padstow ein. Das Hafengate ist noch geöffnet und wir bekommen beim Einlaufen im  recht vollen Hafen einen Liegeplatz zugewiesen.

Um 22:30 Uhr endet nach 16 Stunden dieser lange Schlag. Morgen wollen wir in Padstow bleiben und uns regenerieren.

Dieser wunderschöne Katamaran fährt vor dem Einlaufen in Padstow kurzzeitig vor uns.

Jetzt sind wir in Cornwall angekommen. Hier brummt der Tourismus. Der Hafen liegt glücklicherweise mitten im Ort.

Wir liegen im Päckchen mitten im Ort von Padstow.

Hier gibt es alles, was das touristische Herz begehrt. Ein Eisladen neben dem anderen, Schmuckgeschäfte und Kunstläden und vor allem: eine differenzierte Gastronomie.

Die Häuser sind teilweise mit hängendem Blumenschmuck zurecht gemacht. Es hat einen leichten Touch von Puppenstube und ist vielleicht vergleichbar mit der Provence.

In Padstow verbreiten blumengeschmückte Häuser gute Stimmung.

Hier hat das Rick Stein Imperium seine Wurzeln. Neben dem Rick Stein Restaurant mit bestem Fisch und Meeresgetier und höchsten Preisen gibt es das Rick Stein Cafe, den Rick Stein Designladen, die Rick Stein Kochschule, die Rick Stein Bar und den Rick Stein Fish & Chips Laden. Für jeden Geldbeutel gibt es ein passendes Angebot.

Wir entscheiden uns für die Rick Stein bar. Ich genieße für 25.- Pfund einen Meeresfrüchteteller.

Das Segel bringen wir zuvor zum Segelnacher Freeman Sails.
Die Segellatte hatte das Segeltuch beschädigt. Wir sind sehr glücklich, dass wir das Segel bereits nach 2 Stunden wieder abholen können.

Das Segeltuch wird bei der Segelmacherei Freeman Sails repariert.

Bei einem Spaziergang um Padstow wird deutlich, wie wenig es hier in den letzten Wochen geregnet hat. Das Gras ist vertrocknet und braun anstatt grün.

Oberhalb Padstows gibt es eine tolle Aussicht auf den Fluss.

Morgen soll es weiter gehen in Richtung zu den Scilly Inseln.