4. Tag: von der Gieselauer Schleuse nach Brunsbüttel

Immer noch haben wir ein Bombenwetter. Das Barometer fällt zwar seit Tagen kontinuierlich, aber noch ist das Hoch ausreichend, die Wolken zu vertreiben.

Den 2. Tag in Folge bauen wir das Sonnensegel auf. Ohne Schatten würden wir bereits zu Beginn der Reise uns Verbrennungen zuziehen.

Derweil meine Cousine Eva das Schiff steuert nutze ich die Zeit, mich weiterhin um die Anbindung des AIS Systems an die Android tablets zu kümmern. Alles testen führt zu keinem positiven Ergebnis. Ich rufe die Hotline von Weatherdock, dem Hersteller des AIS Gerätes, an. Der Techniker telefoniert gerade und sie nehmen meinen Nummer für einen Rückruf auf. Tatsächlich ruft der Techniker 5 Minuten später zurück. Endlich mal eine funktionierende Hotline. Innerhalb von 2 Minuten findet sich die Lösung des Porblems. „Ihr Gerät ist erst 3 Monate alt? Da verwenden Sie die falsche IP Adresse.“ Ich bin dankbar für den Tip und vermeide, ihn darauf hinzuweisen, dass die von mir verwendete Adresse aus dem frisch runter geladenen Handbuch des Herstellers habe.

Tatsächlich funktioniert die neue IP Adresse auf Anhieb. Kaum macht mans richtig, schon funktionierts!

Alles so schön bunt hier. Klar, vor der Schleuse von Brunsbüttel brummt der Schiffsverkehr und die AIS Signale sind zahlreich. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. Das kann sicher noch besser konfiguriert werden, ich bin aber glücklich, das meine Opencpn Kartensoftware die AIS Signale verarbeitet.

Die Kulisse unterscheidet sich kaum vohm Vortag: Brücken, dicke Pötte, Industrieromantik.

Am frühen Nachmittag erreichen wir Brunsbüttel. Eine lebendige Industriestadt mit allen Vor- und Nachteilen solch einer Infrastruktur. Es stinkt nach Raffinerie, das Atomkraftwerk gibt sich einen bunten Schornstein, die Schafe grasen im Mief der Industrie. Hoffentlich landen sie nicht als Deichwiesenlamm auf meinem Teller. Vielleicht würde es mir ja recht tun, da ich trotz des Nutztierdilemmas kein bekennender Vegetarier bin.

Schafe grasen vor den Öltanks.
Es riecht nach Schwefel, Öl und viel Geld.
Viel Industrie braucht viel Strom. Den gibt es hier reichlich durch die Kraftwerke von Brunsbüttel und Brokdorf.

Wir finden einen Liegeplatz direkt vor der Schleuse im übersichtlichen Yachthafen von Brunsbüttel.