20.6.2022 – 25.6.2022: Oban Aufenthalt und weiter nach Tobermory

Wer Oban als Ziel einer Segelreise einplant, sollte zusätzliche Hafentage mit planen. Die Stadt ist quirlig und ein großer Kontrast zur Abgeschiedenheit der wenigen Siedlungen am Caledonian Canal.

Oban ist Verkehsknotenpunkt zwischen Glasgow und Edinburgh und Ausgangspunkt zur Anreise unterschiedlicher schottischer Inseln. Bahnhof, Busbahnhof und Anleger für Fähren liegen im Ostteil des Hafens nebeneinander.

Stadthafen von Oban
Der Stadthafen von Oban

Der Ort schmiegt sich um den Naturhafen an die hügelige Landschaft. Der Hafen ist durch vorgelagerte Inseln geschützt.

Oban vermarket sich touristisch auch erfolgreich als Meeresfrüchte Hauptstadt Schottlands. Wer Austern mag, wird Oban lieben. Nirgends in Europa habe ich so große und frische Austern gesehen. Die Wachstumsbedingungen müssen hier günstig sein. Die starke Strömung des Meeres spült täglich frisches Wasser über den Sound of Mull in die Anbaugebiete der Austern.

Wir liegen mit der ZERO an den Pontons der Nordmole. Für einen kurzen Stadtaufenthalt ist dieser Standort ideal.

Nach 3 Tagen Aufenthalt steht der Wind einigermaßen günstig zur Weiterreise nach Tobermory. Wir legen gegen 8:00 Uhr ab, um die Strömung von 1-3 Knoten möglichst lang auf unserer Seite zu haben. Bereits um 13:45 Uhr legen wir am Pontonhafen in Tobermory an.

Vom Landschaftsbild sind Oban und Tobormory vergleichbar. Beide Häfen sind durch vorgelagerte Inseln gut geschützt und beide Orte schmiegen sich um die Häfen am Berg an.

Tobermory mal bunt
Fischereiboote lehnen sich an die Kaimauer. Auf der Kaimauer stapeln sich die Hummerkörbe

Während in Oban die Stadt eher traditionell in Grautönen gehalten ist, bietet die Hafenmeile von Tobermory ein buntes Bild in Pastelltönen, das mich eher an Amsterdam als an Schottland erinnert. Die Struktur des Hafens mit seinen vielzähligen Mooringen (Festmachern vor den Schwimmstegen) unterstreicht dieses bunte Bild.

Tobermory läd zu Spaziergängen ein. Wir laufen den nördlich Küstenweg, der an dem Hafen gegenüberliegenden Ende der Hafenmole beginnt. Er führt zu einem Leuchtturm, der den Beginn der Bucht von Tobormory markiert.

Unterwegs gibt es eine Selbstbedienungskiste mit heute frisch geernteten Austern. Diese scheinen in schwarzen geschlossenen Plastikgefäßen in der Form eines sehr großen Fenders gezüchtet zu werden. Jedenfalls ist der Zutritt zum Standort dieser Gefäße strikt verboten. Sie scheinen miteinander verbunden zu sein. Das Ergebnis der Zucht wird in einer gekühlten Kiste zum Preis von 1.- Pfund pro Auster in ehrlicher Selbstbedienung und Selbstzahlung angeboten.

Austern Selbtbedienung
Die ehrliche und kostengünstige Selbstbefienung von Austern im Wald.
Austern im Wald zur Selbstbedienung.
Ein kleiner Laden mit Waren, Kühlung, Kasse und Wechelgeld

Weiter geht es in Richtung Leuchtturm.

Leuchtturm Tobermory
Der Leuchtturm vor Tobermory

Bis in die 60ger Jahre wurde der Leuchtturm durch einen Leuchtturmwärter betrieben. Der Leuchtturmwärter bezog seine Dienstwohnung direkt neben dem Leuchtturm und kontrollierte von dort die Funktionsfähigkeit dieses Seezeichens. Dann wurde der Betrieb automatisiert. Die ehemalige Leuchtturmwärterwohnung wird jetzt als Ferienwohnung vermietet.

Tobormory Blick aufs Wasser
Tobormory Blick aufs Wasser nahe zum Leuchtturm

Da uns dieser Spaziergang so gut gefallen hat, gehen wir am nächsten Morgen den Küstenweg, der direkt an den Pontons beginnt und bis zu einer derzeit gesperrten Mole mit Mühle führt.

Es wird aber an einem Konzept gearbeitet, die Gesamtanlage zu restaurieren und dort Raum für Freizeitaktivitäten zur Verfügung zu stellen.

Auch dieser Wanderweg ist faszinierend. Immer wieder gibt es Blicke durch den Bewuchs auf die Bucht von Tobermory.

Blicke auf Tobormory
Wandern bei Tobormory

Oder gelegentlich auch mal einen Wasserfall.

Wasserfall bei Tobormory
Wasserfall bei einer Wanderung bei Tobormory.

Insgesamt macht die Natur hier einen gesunden Eindruck. Es gibt eine hohe Artenvielfalt.

Morgen beginnt bei Maria die Rückreise. Sofetn es das Wetter zulassen wird, werde ich ebenfalls Tobermory morgen verlassen.

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