20.7. -21.7.: von Gravelines nach Zeebrugge und Ausflug nach Brugge

Die Fahrt nach Zeebrugge hatte keinen besonderen Ereignisse. Ein Blick in das Logbuch zeigt, dass der Motor an diesem Tag mal wieder 15 Stunden lief. Es gab mal wieder keinen Wind.

Es gibt vom Segeltag auch kein Foto. Die Küste ist langweilig. Ab Belgien wechseln sich lange Sandstrände mit legoähnlichen Bauweisen von Mietskasernen ab. Jedenfalls sehen die Gebäude aus der Ferne so aus.

Mit Wohnungsbau muss die Bauwirtschaft in den letzten Jahrzehnten gutes Geld verdient haben. Der Bedarf scheint allerdings an den Küstenorten gedeckt zu sein, jedenfalls zählen wir, nachdem wir in Zeebrugge angelegt haben, über 30 Verkaufsschilder von Wohnungen und Geschäften direkt an der eigentlich attraktiven Hafenzeile.

Der Ort Zeebrugge erschließt sich mir kaum. Er hat eine weitläufige Hafeninfrastruktur mit Fähren, z.B. bis Dover und einen Industriehafen.

Der historische Ortskern hatte eine kleine Kirche, die inzwischen durch eine Verkehrsachse abgeschnitten ist von der Hafenseite.

Es gibt allerdings auch einen Bahnhof sowie eine Straßenbahn, die zu den nächsten Strandorten fährt und in Gegenrichtung nach Knokke mit zusätzlichen Zügen nach Brugge.

Der Ausflug nach Brugge entschädigt die Langeweile des Reisetages.

Brugge hat ein komplett erhaltene mittelalterliche Gestalt mit kleinen Kanälen, die die Altstadt durchdringen (klein Venedig).

Brugge ist trotz der zahlreichen Touristen eine Reise wert.

Nur bin ich nicht der Einzige, dem das gefällt.

Es ist auch noch belgischer Nationalfeiertag und neben den zahlreichen belgischen Familien gibt es Franzosen, Holländer, Deutsche, Chinesen und noch viele Besucher aus weiteren Ländern, die Gefallen an Brugge gefunden haben.

Es gibt in Brugge zahlreiche Pferdedroschken, mit denen man sich durch die Altstadt fahren lassen kann.

Meine erworbene Museumsgesamtkarte kann ich nicht komplett verwenden, da einige Schlangen mir deutlich zu lang sind.

Mit dem Reichtum lässt sich gut Tourismusmarketing machen. Ein Hospital aus der Blütezeit Belgiens wird mit Original Instrumenten als Museum den Besuchern präsentiert. Auf den dazu passenden Ölgemälden finden sich auffällig viele Frauen, teilweise auch mit ärztlichen Instrumenten in der Hand.

Brugge war lange Zeit eine sehr wichtige Handelsstadt im flämischen Raum. Es war Zentrum des Tuchhandels. Als der Zugang zum Meer versandete, verlor Brugge an Bedeutung. Der Wikipedia Artikel über Brugge fasst die ganze Geschichte Brugges lesbar zusammen.

Brugge ist auch Zentrum von Schokoladenköstlichkeiten.

Ich gönne mir einen Kakao in einem Spezialgeschäft. Auf der Speisekarte stehen 16 unterschiedliche Kakaosorten. Mild oder kräftig, oder sortenrein aus unterschiedlichsten Regionen, die Kakao produzieren. Oder besser eine Fairtrade zertifizierten Kakao trinken? Wie hoch soll der Anteil an Kakaogehalt sein?

In Brugge Kakao trinken. Man bekommt eine heiße Tasse mit Milch und den jeweils ausgesuchten Kakao in löslicher Form sowie einen kleinen Schneebesen zum verrühren der Köstlichkeit.

Ich entscheide mich in diesem Fall für einen sortenreinen Kakao aus Madagaskar. Er schmeckt köstlich.

Abends auf dem Schiff freue ich mich auf den nächsten Segeltag.

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