Am frühen Morgen steigt Kiki von Ocean Summit mit hinzu und unterstützt uns bei der Dokumentation unserer Tätigkeit.

Die erste Probe entnehmen wir auf der Westseite Fehmarns. Hier nochmal die einzelnen Schritte der Probenentnahme:


Wir lassen den Trawl für 30 Minuten im Meer mitlaufen. Die Soll Geschwindigkeit beträgt 2,5 Knoten. Wenn zusätzlich noch die Richtung und Stärke der Ströhmung mit einbezogen wird, lässt sich errechnen, welches Volumen an Wasser durch das Trawl hindurch geflossen ist. Ggf. gefundene Plastikpartikel lassen sich dann auf diese Menge beziehen.

Wir erfassen die Zeitpunkte und die Geodaten eines Trawls zum Beginn und zum Ende elektronisch mit dem Kartentool Locus Map pro. Damit tracken wir auch unsere gefahrene Strecke. Parallel und zur Sicherheit werden die Daten manuell auf einem Formular erfasst, dass den fotografiert wird. Mit der Datenredundanz haben wir eine ausreichende Sicherheit der Daten gewährleistet.


Beim Säubern des Netzes mit Salzwasser sollten alle Partikel des Trawls im Kescher des Netzes landen. Der Kescher ist am Ende des Netzes angebracht und kann vom Netz getrennt werden.

Im Kescher auf diesem Foto erkennt man deutlich, dass wir an großem organischem Material z.B. Quallen und Seegrasblätter mit eingesammelt haben. Das Grobe organische Material entfernen wir zunächst aus dem Kescher.

Beim Ausladen des Fanges in ein Untersuchungssieb werden Kescher und Sieb sorgfältig mit Süßwasser gespült. Salzkristalle wären bei der späteren Untersuchung im Labor hinderlich.

Der Inhalt wird mit Süßwasser in das Aufbewahrungsglas gespült.

Mit kritischen Augen wird das Ergebnis dieses Trawls gewürdigt. Wir hoffen, dass es sich im Labor anschließend auswerten lässt.
Um 15:44 Uhr ist diese Probenentnahme beendet. Bald danach erfahren wir über Funk Kanal 11 vom Radio Todendorf, dass das Schießen für heute beendet sei. Wir können jetzt einen kürzeren weg zur Kieler Förde wählen.
Die Schießzeiten sollten laut Vorankündigung der Monatsplanung bereits seit Beginn der Woche beendet sein. Leider werden die Wassersportler nicht gefragt, wie lange das Militär im Rahmen des Nato Manövers BaltOp (Baltic Operations) dort tätig sind.
Zwischenzeitlich hatten wir von einer weiteren Meeresschutz Organisation den Wunsch übermittelt bekommen, eine zusätzliche Probe in der Kieler Förde zu ziehen.
Dort laufen wir bei Dämmerung ein.

Der Trawl bei Schiffsverkehr in der Dämmerung wird zu einem Highlight dieser Mini Expedition, die mit dem heutigen Abend enden wird. Wir wählen für unsere Fahrt den linken äußeren Rand des Fahrwassers und beobachten auch per AIS den Schiffsverkehr.

Für die Untersuchung unseres „Fanges“ haben wir eine mobile Bordlampe installiert, die den Fang detailliert und eindrucksvoller Beleuchtung zeigt.
Im Dunkeln landen wir in einem der stadtnahen Häfen an der Kiellinie.
Diese besondere Segelreise hat alle Beteiligten berührt. Wir haben eine Woche unsere Essgewohnheiten leicht modifiziert und uns vegetarisch ernährt. Wir hatten viele interessante Diskussionen über Meeresschutz und Wassersport. Allen Beteiligten ist klar, dass wir mehr für den Schutz unserer Meere tun müssen, wenn wir den nachfolgenden Generationen keinen Scherbenhaufen Erde hinterlassen wollen.